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Umweltstress bei Krokodilen erkennen

Im Fokus:

Morelet-Krokodil

Wissenschaftlicher Name:

Crocodylus moreletii

Wissenschaftliche Einordnung:

Reptilien, Crocodilia, Crocodylidae

IUCN-Status:

EDGE-Status:

LC (nicht gefährdet)

Nicht aufgelistet, aber stammesgeschichtlich aussergewöhnlich unter neotropischen Krokodilen

Bedrohte Evolutionsgeschichte:

Ca. 5 Millionen Jahre

Schutzpriorität nach EDGE-Rang / Ökosystem

Umweltstress bei Krokodilen erkennen
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Warum dies wichtig ist

Über Schadstoffe, die die Entwicklung und Fortpflanzung von Krokodilen beeinträchtigen, ist nur wenig bekannt. Frühere Analysen zeigen jedoch erhöhte Werte von Schwermetallen und POPs (persistenten organischen Schadstoffen) im Blut und Gewebe von Morelet-Krokodilen. RNA-Sequenzdaten zeigen Veränderungen der Genexpression, die mit endokrinen und metabolischen Belastungen in Verbindung stehen. Die Untersuchung solcher molekularer Effekte erfordert die langfristige Lagerung von Gewebe- und Zellproben, die durch nicht-tödliche Probenahmen von Morelet-Krokodilen gewonnen werden. Zu diesem Zweck finanzierte 1wild einen Ultra-Tiefkühlschrank. Molekulardiagnostik an gefrorenen Proben ermöglicht die Entwicklung von Biomarkern für Umweltstress (z. B. Verschmutzung). Das Morelet-Krokodil, ein langlebiger Spitzenprädator, ist ein ideales Modell für die Validierung solcher Biomarker. Die gewonnenen Daten werden letztlich die Überwachung stärker gefährdeter Krokodilarten unterstützen und somit einen Beitrag zum umfassenderen Schutz von Krokodilen leisten.

Projekt-Kurzinfo

Populationstrend der Zielart

Stabil

Lokale Schutzbemühungen

Hoch

Verbreitung / Projektgebiet

Ökologische Rolle

Als langlebiger Spitzenprädator ist das Morelet-Krokodil eine Schlüsselart, die dazu beiträgt, das Gleichgewicht aquatischer Ökosysteme zu regulieren, Beutetierpopulationen zu kontrollieren und den Nährstoffkreislauf zu fördern (zusätzlich hat es einen kulturellen Wert für Maya-Gemeinschaften). Seine Häufigkeit und ökologische Bedeutung machen es zu einer wertvollen Indikatorart für die Artenschutzdiagnostik.

Gefährdungen

Insgesamt stuft die IUCN Crocodylus moreletii als „nicht gefährdet“ ein, lokal gilt die Art jedoch aufgrund lokaler Bedrohungen als „potenziell gefährdet“. Sie ist mit Lebensraumzerstörung, illegaler Jagd und zunehmender Verschmutzung durch Landwirtschaft und städtische Abwässer konfrontiert. Metalle und Pestizide stehen im Verdacht, bei dieser Art zu Störungen des Hormonsystems und Stoffwechselveränderungen zu führen. Die molekularen Wirkungen sind noch wenig erforscht, insbesondere diejenigen, die die Entwicklung und Fortpflanzung beeinflussen. Der Mangel an Infrastruktur und diagnostischen Hilfsmitteln schränkt die Überwachung und Reaktion ein. Unser Projekt geht diese Lücken an.

Förderung

Erste Vergabe:

$ 5,000

20. Juli 2025

Nicht aufgelistet, aber stammesgeschichtlich aussergewöhnlich unter neotropischen Krokodilen

Programmverantwortung

Ecología y Conservación Dharma A.C.

Programmkontakt

Prof. Dr. Mauricio González-Jáuregui

Projektort

Nordamerika

Tepoztlán, Morelos, Mexico

Lösungsansatz: Projektziele

Dieses Projekt dient der Validierung von Biomarkern und der Schaffung einer Infrastruktur vor Ort, um eine Früherkennung von durch Umweltverschmutzung verursachten Belastungen bei Krokodilpopulationen zu ermöglichen.

Das Morelet-Krokodil ist ein ideales Modell für die Validierung nicht-letaler Biomarker. Sein Schutzstatus ermöglicht eine legale Zusammenarbeit mit zertifizierten Einheiten für Wildtiermanagement (UMAs), was den Vergleich zwischen wildlebenden und in Gefangenschaft lebenden Individuen erleichtert. Diese Instrumente werden letztlich die Überwachung stärker gefährdeter Arten wie (in Mexiko) Crocodylus acutus (VU) und Caiman crocodilus (LC) unterstützen und so einen breiteren Schutz der Krokodile fördern.
Unser Projekt stärkt die regionalen Schutzkapazitäten, indem es die langfristige Aufbewahrung biologischer Proben sicherstellt, lokale Teams in nicht-tödlichen Diagnosemethoden schult und die Zusammenarbeit und Forschung intensiviert. Eine Pilotinitiative zur Konservierung von Gewebe für Fibroblastenkulturen wird die Grundlage für zukünftige mechanistische toxikologische Studien schaffen. Langfristig trägt sie zu adaptiven Managementstrategien und zum Schutz von Süsswasserlebensräumen bei, die für C. moreletii und andere gefährdete Arten von entscheidender Bedeutung sind.

Praktische Umsetzung

Frühere Arbeiten zeigten biomolekulare Veränderungen infolge von Umweltverschmutzung und validierten die RNA-Extraktion aus nicht-tödlichen Biopsien von Schuppen. Allerdings schränkten lokale infrastrukturelle Einschränkungen, insbesondere das Fehlen von Ultra-Kaltlagern, die Konservierung von Proben im Land ein.
Unsere Förderung schliesst diese Lücke, erweitert gleichzeitig die histologische Validierung und untersucht Fibroblastenkulturen als Option in der nicht-letalen Diagnostik. Die Arbeit ergänzt die Ziele der IUCN Crocodile Specialist Group und baut auf bereits laufenden Naturschutzbemühungen auf. Unsere Massnahmen werden das Monitoring der Art direkt verbessern und das Potenzial für den langfristigen Schutz von C. moreletii stärken.

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