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Schutz des Westafrikanischen Panzerkrokodils

Im Fokus:

Westafrikanisches Panzerkrokodil

Wissenschaftlicher Name:

Mecistops cataphractus

Wissenschaftliche Einordnung:

Reptilien, Crocodilia, Crocodylidae, Osteolaeminae

IUCN-Status:

EDGE-Status:

CR (kritisch bedroht)

EDGE-Score 5.7, Rang 4 / 6 EDGE-Krokodilen

Bedrohte Evolutionsgeschichte:

9 Millionen Jahre

Schutzpriorität nach EDGE-Rang / Ökosystem

Schutz des Westafrikanischen Panzerkrokodils
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Warum dies wichtig ist

Krokodile sind besonders schützenswert. Wie Schildkröten, Haie/Rochen und Amphibien sind sie phylogenetisch sehr alte und einzigartige Lebensformen. Das westafrikanische Panzerkrokodil gehört zusammen mit seiner zentralafrikanischen Schwesterart und drei Arten von Zwergkrokodilen zu einer eigenen Krokodilunterfamilie, die in West- und Zentralafrika endemisch ist. Untersuchungen vor 1998 zeigten ein düsteres Bild für diese Art, insbesondere in Westafrika und den südlichsten und östlichsten Gebieten ihres Verbreitungsgebiets. Die letzten Überlebenden sind weiterhin zahlreichen Bedrohungen ausgesetzt. Ein neuer Ansatz ist dringend erforderlich. Unsere Förderung trägt zum Schutz einer der letzten bekannten bedeutenden Populationen – weniger als 400 geschlechtsreife Individuen – in den Techiman-Tanoso-Hügeln in Ghana bei.

Projekt-Kurzinfo

Populationstrend der Zielart

Abnehmend

Lokale Schutzbemühungen

Gering

Verbreitung / Projektgebiet

Ökologische Rolle

Das westafrikanische Panzerkrokodil ist eine Schlüsselart, die Populationen sich stark vermehrender Wasserorganismen reguliert und so zum Erhalt des ökologischen Gleichgewichts beiträgt. Durch Fortbewegung und Nistverhalten schafft es Pfade, Höhlen und Vertiefungen, die als Mikrohabitate für verschiedene Arten wie Fische, Amphibien und Wasserinsekten dienen, was die Komplexität des Lebensraums erhöht und die Artenvielfalt innerhalb des Flussuferökosystems fördert.
Jungtiere ernähren sich – wie die meisten Krokodile – hauptsächlich von kleinen Fischen und diversen Wirbellosen; erwachsene Tiere fressen vor allem Fische, aber auch Säugetiere geeigneter Grösse.

Gefährdungen

Mecistops cataphractus erlitt aufgrund von Lebensraumzerstörung und Bejagung einen Populationsrückgang von fast 90 % in seinem gesamten Verbreitungsgebiet (Shirley, 2014). Die Art gehört zu den fünf am stärksten bedrohten Krokodilen der Welt. In Togo, Nigeria, Senegal und Benin gilt sie als ausgestorben, da sie trotz gezielter Suche seit über drei Jahrzehnten nicht mehr nachgewiesen wurde. Eine der letzten bekannten bedeutenden Populationen – geschätzt auf 370 geschlechtsreife Individuen – überlebt im Techiman-Tanoso-Gebiet entlang des Tano-Flusses in Ghana. Sie ist daher eine wichtige Priorität für den Artenschutz (Amoah et al. 2019; E. Amoah, unveröffentlichte Daten). Diese Population ist jedoch weiterhin bedroht durch illegale Abholzung, saisonale Landwirtschaft, welche Nistplätze zerstört, und Umweltverschmutzung, insbesondere durch Plastikmüll.

Förderung

Erste Vergabe:

$ 8,500

20. Juli 2025

EDGE-Score 5.7, Rang 4 / 6 EDGE-Krokodilen

Programmverantwortung

THRESCOAL, Techiman, Ghana

Programmkontakt

Dr. Emmanuel Amoah, Executive Direcor

Projektort

Afrika

Tano River Lodge, Techiman, Bono Region, Ghana

Lösungsansatz: Projektziele

Dieses Projekt soll die Uferhabitate des Tano-Flusses erhalten, die für die Brutplätze des vom Aussterben bedrohten westafrikanischen Panzerkrokodils (Mecistops cataphractus) von entscheidender Bedeutung sind.

Die Uferhabitate des Tano-Flusses sind für die Brutplätze des vom Aussterben bedrohten westafrikanischen Panzerkrokodils, einer der fünf seltensten Krokodilarten der Welt, von entscheidender Bedeutung. Dieses Projekt zielt darauf ab, diese Schlüsselart zu schützen, indem es die Zerstörung ihres Lebensraums durch die Schulung von Gemüsebauern in nachhaltigen Anbaumethoden verringert, das Bewusstsein für die Notlage dieser Art durch Aufklärungsarbeit bei den Anwohnern schärft und die Umweltverschmutzung und Störungen durch den Menschen reduziert.
Durch diesen integrierten Ansatz wird das Projekt den Schutz des Lebensraums stärken, umweltfreundliche Landwirtschaft fördern und das Engagement der Gemeinschaft für die biologische Vielfalt entlang des Tano-Flusses fördern.
Generell setzt sich der Programmträger THRESCOAL für umweltverträgliche Massnahmen ein.
Die Grundprinzipien sind dabei:
- Synergie zwischen Lebensunterhalt und Naturschutz: Förderung der Koexistenz zwischen Natur und ländlichem Wohlergehen
- Kapazitätsaufbau: Stärkung lokaler Fähigkeiten und Kenntnisse
- Nachhaltigkeit: Sicherstellung langfristiger ökologischer und sozialer Vorteile
- Fokus auf die Gemeinschaft: Die lokale Bevölkerung in den Mittelpunkt aller Massnahmen stellen
- Sensibilisierung: Förderung verantwortungsbewussten Verhaltens und Verantwortung durch Aufklärung

Praktische Umsetzung

Dieses Projekt soll Störungen der Nistplätze des westafrikanischen Panzerkrokodils durch nicht nachhaltige Landwirtschaft verringern. Eine fünfwöchige Schulung für 224 Gemüsebauern wird nachhaltige Praktiken fördern, die die Zerstörung von Lebensräumen und die Verschmutzung durch übermässigen Einsatz von Agrochemikalien minimieren. Da der jährliche Gemüseanbau eine grosse Bedrohung für die Art darstellt und gleichzeitig eine wichtige Lebensgrundlage bildet, ist die Förderung umweltfreundlicher Techniken eine Win-Win-Situation. Zusätzlich werden gemeinschaftsweite Sensibilisierungskampagnen, die sich sowohl an Erwachsene als auch an Schulkinder richten, das lokale Verständnis für Naturschutzthemen verbessern und den verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt fördern. Zusammen werden diese Massnahmen den langfristigen Schutz der Art und ihres kritischen Lebensraums unterstützen.
Diese Förderung baut strategisch direkt auf dem 2017 gestarteten langfristigen Schutzprogramm von THRESCOAL auf. Sie stellt eine Fortsetzung und Ausweitung erfolgreicher, evidenzbasierter und von der Gemeinde getragener Massnahmen dar, die für die Sicherung der Zukunft dieser vom Aussterben bedrohten Art unerlässlich sind. Zu den wichtigsten bisherigen Errungenschaften gehören die ersten Populationsschätzungen als Grundlage für die langfristige Überwachung, detaillierte Studien zur Nistökologie über vier Jahreszeiten hinweg, Radiotelemetrie zur Bestimmung des Aktionsraums und der Lebensraumnutzung sowie Bedrohungsanalysen.
Wir pflanzten ausserdem über 20,000 einheimische Bäume, um geschädigte Nistplätze wiederherzustellen. Um lokale Perspektiven einzubeziehen, befragten wir mehr als 650 Anwohner und schufen so ein Gefühl der Verantwortung und Unterstützung für den Krokodilschutz. In Zusammenarbeit mit lokalen Behörden und Landbesitzern finalisieren wir derzeit die rechtliche Ausweisung eines gemeindeeigenen Krokodilschutzgebiets. Um menschlichen Druck auf die Nistplätze zu verringern, unterstützten wir außerdem 204 Landbesitzer bei der Schaffung alternativer Lebensgrundlagen und schufen durch freiwillige Landnutzungsvereinbarungen Pufferzonen um das Habitat.

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